27.05.2023
von Pfarrerin Leen Fritz
Pfingsten: Der Heilige Geist kommt auf die Gemeinde
1 Als das Pfingstfest kam, waren wieder alle zusammen, die zu Jesus gehörten.
2 Plötzlich kam vom Himmel her ein Rauschen wie von einem starken Wind. Das Rauschen erfüllte das ganze Haus, in dem sie sich aufhielten.
3 Dann erschien ihnen etwas wie züngelnde Flammen. Die verteilten sich und ließen sich auf jedem Einzelnen von ihnen nieder.
4 Alle wurden vom Heiligen Geist erfüllt. Sie begannen, in fremden Sprachen zu reden – ganz so, wie der Geist es ihnen eingab.
(Apostelgeschichte 2, 1 ‐ 4; Basisbibel)
Liebe Leser und Leserinnen!
Pfingsten ist das Fest der heiligen Geistkraft, das wissen Sie ganz bestimmt.
Wie sich diese Geistkraft im eigenen Leben zeigen kann, ist ganz individuell und persönlich.
In den letzten Wochen habe ich für Sie einzelne Vorstellungen und Ideen über den Geist Gottes gesammelt, um sie hier mit Ihnen teilen zu können. Dabei habe ich unterschiedliche Generationen an unterschiedlichen Orten des ganzen Kirchenbezirkes befragt.
Die Geistkraft ist wie Wind, der kommt und das Fenster aufstößt.
Die Seiten in deinem Buch umblättert und den Mief herausbläst.
Dich herausreißt, aus Streit und Verletzung.
Dich hinaustreibt aus deiner Isolation, in der du sitzt und dich versteckst.
Heraus aus deiner inneren Kammer, aus deiner Komfortzone und dich in Aktion versetzt.
Die Geistkraft ist Liebe, die dich Feuer und Flamme werden lässt für etwas oder jemanden.
Sie ist Atem, der in deine Lunge strömt und dich endlich wieder Luft holen lässt.
Sie ist Ton und Instrument und klingt in dir.
Die Geistkraft ist ein Superheld, der dir Mut einflüstert und dich an deine Kräfte erinnert.
Die heilige Geistkraft kennt deine Träume und die der anderen.
Die Geistkraft schließ deine Tür auf. Auch und besonders jene Türen, welche schon so lange verschlossen sind.
Sie begeistert dich, wo dir schon so lange die Kraft fehlt.
Sie macht uns zu einem Wir! Und lässt mich spüren: Du verstehst mich und ich verstehe dich.
Durch sie können wir aufeinander hören.
Wir verstehen durch die Geistkraft einander.
Denn es heißt: Als der Pfingsttag gekommen war, da hört sie jede*r in seiner eigenen Sprache reden. So, dass sie einander verstehen.
Sie ist überall, nicht nur in unseren Kirchen, sondern auch an der Kasse im Supermarkt, im Blumenladen oder an den Bushaltestellen und am Fahrkartenautomaten.
Ja, das ist verrückt in den Augen mancher und scheint wie betrunken zu sein.
Doch es ist wahr!
Was ist die heilige Geistkraft für Sie und wie zeigt sie sich in Ihrem Leben?
Ich lade Sie ein, mit mindestens einer Person darüber in Gespräch zu kommen. Viel Freude dabei.
Amen.
Gebet
Gott, Heiliger Geist, du kommst zu uns:
Wie ein Brausen von oben, das uns wachrüttelt und uns hellhörig macht für die Ängste und Sorgen unserer Mitmenschen.
Wie ein Wind von draußen, der uns bewegt und uns lebendig macht für die Herausforderungen unser Zeit.
Wie ein Feuer in uns, das uns entflammt und uns glühend macht für die Botschaft deiner guten Nachricht ‐ deines Evangeliums.
Wir loben dich und danken dir, dass du in unseren Herzen wohnst und uns zu Kindern Gottes machst.
Wir bitten dich, lass uns deine Gegenwart erfahren und stärke uns im Vertrauen auf dich.
Wir stauen und freuen uns, weil du durch deinen Geist immer bei uns bist,
wenn wir dich brauchen.
Deshalb jubeln wir und rufen:
Halleluja, das bedeutet: Lobt Gott.
Halleluja, rufen wir dir zu, denn du bist bei uns für jetzt und immer.
Halleluja.
Pfingstsegen
Der allmächtige Gott gebe uns seinen Geist,
der wie Feuer ist und Sturm, wie Worte, die alle verstehen.
Der gütige Gott gebe uns seinen Geist,
der zusammenführt und neu werden lässt.
Der treue Gott gebe uns seinen Geist,
uns und allen Menschen, damit wir aufeinander achten können.
Und der Segen unseres Gottes,
des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes,
komme auf uns herab und bleibe bei uns allezeit.
Amen.
Verbunden mit einem herzlichen Gruß
Ihre Leen Fritz, Pfarrerin
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