Andacht zum Sonntag Jubilate, 11. Mai 2025

Liebe Leser und Leserinnen!

Jauchzet Gott, alle Lande!
Lobsinget zur Ehre seines Namens; rühmet ihn herrlich!
Sprecht zu Gott: Wie wunderbar sind deine Werke! Deine Feinde müssen sich beugen vor deiner großen Macht.
Alles Land bete dich an und lobsinge dir, lobsinge deinem Namen. (Psalm 66,1-4)

Mit dem Jauchzen ist das so eine Sache. Ich habe das irgendwie mit den Jahren verlernt. Als Kind habe ich gerne mal gejauchzt oder juhu geschrien. Aber heute ist das sehr selten geworden. Natürlich freue ich mich. Aber so richtig ausgelassen jubeln, das mache ich eigentlich nicht mehr.

Ich erinnere mich an meine Heimat in Bayern. Vor allem im Voralpenland gibt es traditionelle Tanzgruppen. Da gehört es selbstverständlich zur Musik und zum Tanz dazu, dass da Juchzer ausgestoßen werden oder gejodelt wird.

Mein Großonkel aus den Alpen kam manchmal zu Besuch. Dann musste ich ihm immer zur Begrüßung kurz vorjodeln. Wir haben uns dann beide gefreut und ich bekam danach ein 5DM-Stück. Leider ist das bei mir nicht langfristig hängengeblieben.

Und dabei denke ich: vielleicht täte es mir gut, vielleicht täte es unserer Gesellschaft gut, wenn wir immer mal jubeln würden, ganz ausgelassen juhu rufen würden. Ich denke, Jubeln ist wie ein Ventil, das angestaute Wut ablassen kann, wo man Stress einfach hinausschreien kann. Oder vielleicht ganz wörtlich: Halleluja – und wenn auch bloß mal in einem Gesang im Gottesdienst.

Jauchzet Gott, alle Lande! – fordert der Psalmbeter auf. Machen Sie draus! Amen.

Gebet

Ich lobe meinen Gott von ganzem Herzen,
und ich will erzählen von all seinen Wundern und singen seinen Namen.
Ich lobe meinen Gott von ganzem Herzen.
Ich freue mich und bin fröhlich, Herr, in dir! Halleluja!
Ich freue mich und bin fröhlich, Herr, in dir! Halleluja!

Segen

Es segne und behüte Dich, Gott, der Allmächtige und Barmherzige, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist. Amen.

Herzlich grüßt Sie
Dompfarrer Dr. Gunnar Wiegand